Pressemitteilung

 

Von der Erneuerung der Malerei durch die neuen Bilder von Günther Beckers.


Bildwerdung und Bildwandlung - Malerei ist Zeit.


 
Wenn ein bekannter Gegenstand, ein Gemälde oder ein Altarbild auf eine neue Art im und um das Bild zusammengesetzt wird, spricht man kunsthistorisch von einer Erfindung oder einer Erneuerung in der Malerei. Bei den Bildern von Günther Beckers entsteht hierüber eine völlig neue Form der Wahrnehmung eines Bildes, eines Kunstwerkes. 

 
Ausgehend von einem mehrteiligen Bild, einem Altarbild, einem Diptychon oder Triptychon entwickelt Beckers seine Poliptychen, wo sich einmal die Flügel des Bildes über fast jedwede Farbe den Kernformaten zuordnen und zum anderen, was entscheidend ist: nun in das Bild hängen lassen. Dieser Vorgang, die Flügel nicht zu klappen, sondern in das Bild einzubeziehen schafft eine völlig neue, so noch nicht gesehene Ordnung des Bildes.  Es schafft eine neue Ordnung des Bildraumes, auch über die Drehung der Flügel über aufgesetzte „Pinselschläge“, einem Verweis auf asiatische Maltradition und schafft so ebenfalls ungeahnte farbliche Zuordnungen, Veränderung von Format und Form. Und: das Bild wird, wie die Musik Zeit. Die vierte Dimension, die Zeit ist im Bild. Da, wo die Flügel gezielt die Farben der Töne der Tonleiter einnehmen bilden sie  direkt Harmonie, einen musikalischen Akkord aus.Dieser Vorgang ist bis dato in der Form  in der Malerei nicht bekannt. Es entstehen so neue, ungeahnte Möglichkeiten innerhalb der Malerei in Bezug auf Figur, das Bild des Menschen, auf Portrait, Landschaft und Stilleben.

 
Über Bildwerdung und Bildwandlung entwickelt sich darüber hinaus ein weiterer völlig neuer Vorgang in der Malerei, ein neues Phänomen: in einem Bild entstehen aus dem Bild heraus neue Bilder, wodurch sich der Inhalt ändern kann und Gehalt anders erfahrbar wird. Ferner ändert sich das Konzept der Bildoberfläche und hierüber entstehen nun zusätzlich ganz neue, eigene Perspektiven. Beckers Bilder sind zu dem oft Teil eines Gesamtkunstraumes, der die Verbindung künstlerischer Disziplinen aufzeigt, wie der Malerei, der Poesie oder auch angewandter Künste, wie dem Design. Allen Disziplinen ist das modulieren von Modulen als Grundidee gemein.

 
Bei Beckers neuen Bildern handelt es sich in kunsthistorischer Tradition um eine radikal neue Befreiung von Farbe, Form und Inhalt. Es gestaltet sich eine neue Form des Sehens und hieraus ein neues Zusammenleben mit Malerei, mit einem Bild. Der Betrachter ist aufgefordert selber mit den Flügeln eine Veränderung des Bildes vorzunehmen. Er erfährt so selber direkt etwas über den Prozess des Malens, ausgehend von einem rein spielerischen Umgang, dem Spiel mit Farbe und Form bis hin zum kompositorischen Gestalten von Bildraum und Umraum. 
 

home